Zirndorfer Realschule recherchiert für bayernweites Projekt

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 – und erhält bereits eine Siegerprämie!

ZIRNDORF – Was wird in Ungarn gegessen? Wie feiert man Weihnachten in Slowenien oder Ungarn? Welche Möglichkeiten gibt es, eine deutsch-ungarische Städtepartnerschaft zu gestalten? Diese und andere Fragen stellen sich Schülerinnen und Schüler der Klassen 8g und 8a.

„Wir haben einiges vor!“, sagen sich die Schüler der Klasse 8a und 8g, vertieft in ihre Arbeiten an Drehbüchern für Videos oder einer Zeitschrift zum Thema „Slowakei & Ungarn“. Die einen gestalten das Titelblatt, andere wiederum den Inhalt. Motiviert dazu werden sie von Annette Köhler, ihrer Lehrerin im Fach Geschichte und es winken ja auch noch tolle Preise.

Im Klassenraum 222 herrscht regsamerBetrieb. Tische und Stühle werden zusammengeschoben, um in den Gruppen weiterzuarbeiten. Viele Themen über Ungarn sind vertreten: Von Bräuchen über Sport, bis hin zu Rezepten… an Abwechslung mangelt es nicht!

Klasse 8g Titelseite zur Zeitschrift

Von dem Bayerischen Schülerwettbewerb„Slowakei & Ungarn. Die Deutschen und ihre Östlichen Nachbarn – Wir in Europa“ haben die Schüler durch ihre Geschichtslehrerin erfahren. „Ungarn?!Nach anfänglichen Zögern, konnten schließlich doch alle überzeugt werden, an dem Projekt teilzunehmen.“, erzählt uns die Schülerin Cecilia C. (13).

Die Recherchen kommen ins Rollen

Die beiden Klassen sammeln mit Hilfe ihrer Lehrkraft Ideen und bringen diese begeistert zu Papier. Die Gruppen sind schnell gebildet und die Themen verteilt.

„Anfangs saßen wir alle über unseren Handys und Tablets, suchten Informationen zu unseren jeweiligen Themen und notierten sorgsam alles heraus. In den folgenden Stunden besprachen wir unsere weitere Vorgehensweise und verteilten Aufgaben dazu.“ berichtet Rebka A.

Sogar in ihrer Freizeit haben vier Schüler der Klasse 8a ein Interview mit der Stellvertretenden Amtsleiterin des Bürgermeisteramts in Bamberg, Frau Brigitte Riegelbauer, geführt. Die Dame berichtet detailliert über die Städtepartnerschaft Bambergs mit der ungarischen Stadt Esztergom und fasst zusammen: „Bei einer Partnerschaft ist es (…) wichtig, dass sich die Menschen begegnen und deswegen muss jede Städtepartnerschaft von den Bürgern der einzelnen Städte mitgetragen werden.“ So findet etwa ein Weltkulturerbe-Lauf in Bamberg statt, an dem auch ungarische Läufer der Stadt bereits teilnahmen.

In den Geschichtsstunden bildet eine weitere Gruppe der 8a ein kleines slowakisches Bergdorf namens Vlkolínec nach, das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. In Miniaturform erscheint „Wolfsdorf“ mit seinen bunten Fassaden; hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

Die Gruppe mit dem Themenbereich „Rezepte“ trifft sich zu Hause, um typisch ungarische Rezepte nachzukochen, beispielsweise die weltbekanntenschokoladenen „Katzenzungen“. Dabei entsteht ein einzigartiges Video, das Schülerinnen der Klasse 8a (Babette, G.; Rosalie G.) beim Zubereiten zeigt.

Nadine C. (14) und Sophia B. (15) erzählen von ihrem Lieblingsrezept, das sich auch in einereigens kreierten Zeitschrift wiederfindet: „Unser Highlight waren definitiv die Käsekekse, die auch in Ungarn sehr gern gegessen werden. Sie zu backen geht schnell und die Zutaten hat man normalerweise schon daheim. Beim Ausstechen der Kekse kann man außerdem auch noch kreativ werden. Und natürlich sind sie lecker und schmecken nicht wie die Kekse, die man sonst backt!“ Auch Traditionen und Feste dürfen nicht fehlen. So wird zum Beispiel das typisch slowenische Weihnachtsfest anders gefeiert als hier in Deutschland. Xenia G. berichtet, wie das Weihnachtsfest in Slowenien abläuft: „Die Weihnachtszeit in Slowenien fängt schon am 13. November mit einem großen Fest an, denn dann beginnt erst einmal die Fastenzeit, die bis 2. Februar andauert. Mittelpunkt der Wohnung ist zu dieser Zeit die Krippe („Jaslice“ genannt) und es wird viel gesungen. Außerdem wird das besondere Weihnachtsbrot gegessen, das angeblich magische Kräfte hat. Genau wie hier bei uns wird ein Weihnachtsbaum aufgestellt, jedoch werden die Geschenke in Slowenien erst am 25. Dezember geöffnet“. Warum es die Klasse besonders interessiert?

Weihnachtsbasar unter dem Motto „Ungarn“

Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien gestalten die Schüler der 8a und 8g ein Klassenzimmer mit Plakaten zu Slowenien bzw. Ungarnund bringenselbstgebackene Plätzchen und Mohnzöpfe mit, die man der Tradition nach in Ungarn zu Weihnachten isst. Diese und andere ungarischen Spezialitäten werden verkauft und das erhaltene Geld wird an dasCharity-Projekt „Ackern für die Racker“ des Radiosenders Star FM gespendet. Somit kommt die Summe krebskranken Kindern zu Gute.

Klasse 8g Verkauf ungarischer Spezialitäten Weih nachtsbasar

Klasse 8g Plakate zum Ungarnprojekt

„Wir lernten bei dem Projekt viel über die slowenische bzw. ungarische Kultur und die Länder selbst kennen. Es machte nicht nur Spaß, sondern war auch informativ und interessant. Ganz nebenbei lernten wir, ohne es richtig zu merken!“, resümiert Fabian A.

 

Auch andere Schüler engagieren sich

Die Schüler der Schülerzeitung verfassen mit Hilfe ihrer Leiterin Annette Köhler Texte über das Projekt, die später in der Schülerzeitung und auf der Schulhomepage veröffentlicht werden sollen. Außerdem drehtdie Gruppe der Schülerreporter ein Video, in der ein Interview mit dem ungarischen Nationalspieler Puskasnachgestellt wird.

Zudem befassen sich die Klassen im Vorfeld mit den „Donauschwaben“, den eingewanderten Deutschen in Ungarn. Wie geht es Menschen in einem anderen Land? Mit dieser Frage möchte sich die Schülerin Rebka beschäftigen. Das Mädchen nimmt über den Wettbewerb hinaus an einem Schulprojekt der Realschule teil, in dem es darum geht, Flüchtlingskindern in Zirndorf erste deutsche Begriffe beizubringen. Dabei möchte sie erfahren, wie es Flüchtlingskindern des Erstaufnahmelagers in Zirndorf ergeht und hat sich hierfür schon Fragen zurecht gelegt. Ob alles noch zeitlich klappen wird?

Endspurt

Nachdem alle Gruppen ihr Thema bearbeitet haben, ließen sie die Ergebnisseder Lehrerin zukommen. Diese werden von ihr zusammengestellt und an das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst geschickt. Die ganze Klasse ist gespannt, ob es für einen Gewinn reichen wird. Der Hauptgewinn besteht aus einem Geldpreis, der für die Klassenkasse verwendet werden kann.

Siegprämie und Prämierung in Passau

Nun ist es also soweit! Am Ende wird die Klasse 8g sogar ausgewählt, um an der Abschlussveranstaltung in Passau Ende Juli 2015 teilzunehmen, wo die jeweiligen Landessiegerin den Bereichen „Spurensuche“ sowie Kunst, Musik, Literatur und „Land und Leute“ der vier Altersgruppen ermittel werden.

In diesem Zusammenhang hat die Klasse 8g bereits eine Siegprämie für die Klassenkasse erhalten, die sie für gemeinsame Aktivitäten verplanen kann! Es bleibt weiter spannend!

 

Text: Sophia Bauer, Nadine Christ (8g) mit Unterstützung von Lea Renschin (8a) /

unter der Leitung von Frau Köhler