An einem lauen Frühlingstag gerät das Leben der vierzehnjährigen Janna-Berta Meinecke aus allen Fugen: Im nahe gelegenen Kernkraftwerk Grafenrheinfeld kommt es zu einem Super-GAU, eine radioaktive Gewitterwolke bewegt sich unaufhaltsam auf Janna-Bertas Heimatort Schlitz zu. Alle sicher geglaubten Regeln der Kindheit gelten nicht mehr. Panik bricht aus, die Erwachsenen erweisen sich als hilflos. Schutz ist nirgendwo geboten und Trost rückt in weite Ferne. Daneben muss Janna-Berta auf ihren kleinen Bruder Uli aufpassen. Bleiben oder fliehen? Die Anweisungen der Behörden widersprechen sich…
Bereits der Handlung nach besteht kein Zweifel, dass Gudrun Pausewangs Roman „Die Wolke“als Appell zu lesen ist: Ständig geraten die Figuren in Streitsituationen mit Atomkraftbefürwortern oder Leuten, die wissentlich ihre Augen vor den Gefahren verschließen, wie beispielsweise die Großeltern Berta und Hans-Georg. Diese Auseinandersetzungen gründen jedoch in erster Linie in der Entstehungszeit des Buches 1987, ein Jahr nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl.
Im Rahmen des Deutschunterrichtes haben die Klassen 8a und 8c zum Jugendbuch „Die Wolke“ von Gudrun Pausewang ein Lesetagebuch erstellt.
Ein Lesetagebuch ist eine Sammelmappe, die man parallel zu der Lektüre eines Buches führt. Darin können Einträge unterschiedlichster Art vorgenommen werden. Neben der gewohnten Zusammenfassung von Lesepassagen und Hauptaussagen bietet das Medium Raum für individuelle Leseeindrücke, die Formulierung von Problemen im Umgang mit der Lektüre und Assoziationen zu Auszügen daraus. Es gibt dabei Pflichtaufgaben zu erfüllen, während weitere Aufgaben frei gewählt werden können. Die Vorlagen bieten zahlreiche Anregungen und der eigenen Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Ziel des Lektüreunterrichts ist es, eine kreative Auseinandersetzung der Schüler mit der Lektüre zu erreichen und persönliche Zugänge vor allem zu Jugendromanen zu ermöglichen. Schüler bekommen hier also die Möglichkeit, unterschiedliche Zugänge zu Texten zu finden. Darüber hinaus erlaubt das Führen eines solchen Begleitheftes den Schülern, ein eigenes Arbeitstempo beim Umgang mit Literatur zu finden.
Wie ist die Arbeit mit dem Lesetagebuch bei den Schülern angekommen?
„Das Lesetagebuch war ein cooles Erlebnis. Ich war überrascht und stolz, als ich gesehen habe, wie viel ich geschafft habe. Trotzdem war `Die Wolke`ein trauriges Buch. So ein Lesetagebuch würde ich wieder einmal gestalten.“
„Ich fand die Arbeit mit dem Lesetagebuch und der Lektüre spannend, weil es eine Abwechslung zum `normalen` Unterricht war und Spaß bereitete, auch wenn es viel Arbeit gemacht hat. Am besten gefallen hat mir, dass wir den Schluss selbst schreiben durften und wir die Aufgaben auch teilweise selbst aussuchen konnten.“
„Das Lesen hat wirklich Spaß gemacht, egal ob alleine oder mit der Klasse. Ich fand das Buch spannend und unterhaltsam. Zudem konnte ich mir vorstellen, wie ein Supergau in Deutschland ablaufen würde.“
„Das Buch war nachvollziehbar geschrieben und man erfuhr vieles über die Folgen von Radioaktivität.“
Frau Köhler mit den Klassen 8a / 8c